Ein Blick in die Kulturen dieser Welt

Vor einiger Zeit schrieb ich einen Blogeintrag zum Thema Postcrossing. Dadurch wurde ich auf ein ähnliches Projekt aufmerksam, die sich "Postcrossing" nennt. Es funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie Bookcrossing - nur geht es eben und Postkarten. Da ich dieses Projekt sehr interessant finde, habe ich mit der Postcrossing-Begisterten Sonja Bors Kontakt aufgenommen und sie interviewt.

mhö: Kannst du das Prinzip von Postcrossing kurz erklären?

Sonja Bors: Das Prinzip von Postcrossing ist es, (so gut wie) kostenlos Postkarten aus aller Welt zu erhalten. Um jedoch Karten zu erhalten, muss man vorher welche verschickt haben. Dabei fallen dann halt die Portokosten und die Kosten für die Karten an.

mhö: Seit wann machst du schon Postcrossing?

Sonja Bors: Ich „postcrosse“ seit Ende Juli 2009, das heißt seit mehr als zwei Jahren.

mhö: Was findest du an diesem Hobby so interessant?

Sonja Bors: Interessant finde ich an diesem Hobby, dass man so einen Einblick in die Kulturen dieser Welt bekommen kann, was die Leute so bewegt in ihrem alltäglichen Leben.

mhö: Wie hast du davon erfahren? Postkarten1

Sonja Bors: Erfahren habe ich von Postcrossing durch eine Brieffreundin aus England. Sie schrieb mir, dass sie von einer anderen Brieffreundin auf dieses Projekt aufmerksam wurde und gab mir den Link. Ich hab mir die Seite dann angesehen und war direkt begeistert.

mhö: Woher stammt die Idee ursprünglich?

Sonja Bors: Entwickelt hat das Projekt Paulo Magalhaes. Er bekam (und bekommt) gern Postkarten und da er wusste, dass es so einige Leute gibt auf der Welt, denen es genauso geht, wollte er einen Weg finden, dieses Hobby auszuleben.

mhö: Gibt es eine Postkarte in deiner Sammlung, auf die du besonders stolz bist?

Sonja Bors: Es gibt viele Karten, die ich sehr toll finde und auf die ich stolz bin. Faszinierend find ich vor allem auch die Karten der Moskauer Metrostationen.

mhö: Sind Postcrossing und überhaupt das Schreiben von Postkarten und Briefen in der heutigen Zeit, in der soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter die Welt regieren, überhaupt noch spannend?

Sonja Bors: Sicher sind solche Sachen noch spannend. Für das Schreiben von Postkarten und Briefen nimmt man sich in der Regel mehr Zeit und ich finde einen netten Brief oder eine nette Karte viel persönlicher. Man kann sich die Briefe oder Karten immer wieder anschauen und beim Schreiben eines Briefes oder einer Karte kann man mehr Persönliches vermitteln als wenn man dies im Internet tut.

mhö: In der internationalen Statistik ist Deutschland laut der Statistik auf der offiziellen Postcrossing-Homepage derzeit auf Platz drei bei den meisten versendeten Postkarten. Bei den Postcrossing-Mitgliedern sind „wir“ immerhin auf Platz 6. Kannst du dir erklären, warum dieses Hobby gerade in Deutschland so viele Menschen begeistert?

Sonja Bors: Ui, ich denke mal, das liegt daran, dass viele gerne verreisen, bzw. verreisen würden, jedoch nicht das Geld oder nicht die Zeit dafür haben. So kann man mit den Karten sich ein Stück der Welt nach Hause holen.

mhö: Vier fünftel aller Postcrossing-Teilnehmer sind weiblich. Kannst du dir erklären, warum?

Sonja Bors: Frauen sind in der Regel kommunikativer als Männer, auch beim Schreiben. Daher denke ich, dass sie für so was aufgeschlossener sind.

mhö: Hast du schon mal jemanden von deinen Postcrossing-Freunden persönlich getroffen oder planst du, das irgendwann mal zu tun?

Sonja Bors: Ja, habe ich, und zwar schon mehrfach. Auch Paulo habe ich schon getroffen. Ende November (vom 24. bis 27.) findet in Bielefeld zum zweiten Mal ein internationales Postcrossing Treffen statt, wo Paulo auch wieder dabei sein wird. Ich werde wieder als Tagesgast dabei sein und viele bekannte Gesichter treffen.

Offizielle Homepage des Postcrossing-Projekts: http://www.postcrossing.com
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